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© Florian Binder


zweiter Teil: Flüchtling in Europa /
Gästeliste


Corinna Milborn (CO-Moderation)

geboren 1972, ist Politikwissenschafterin und Journalistin in Wien. Als Chefredakteurin der Menschenrechtszeitschrift >> liga und als Politik-Redakteurin beim Nachrichtenmagazin >> Format setzt sie sich seit Jahren mit den Themen Migration, Integration, Globalisierung und Menschenrechte auseinander. Bücher: Schmerzenskinder (mit Waris Dirie, >> Marion von Schröder, 2005), Gestürmte Festung Europa (mit Fotos von Reiner Riedler, >> Styria, Wien 2006), >> Ware Frau (mit Mary Kreutzer, >> Ecowin, Salzburg 2008).

http://www.milborn.net


Lennart Binder

Rechtsanwalt (Strafverteidiger u.a. in folgenden Prozessen: >> Operation Spring, "Terror-Prozess" gegen Mohammed M. und Mona A.), Begründer des Migrantinnenverein St.Marx.


Ute Bock

1942 in Linz geboren. Nach der Matura arbeitete sie ein Jahr in der Privatwirtschaft, bevor sie sich entschloss, Erzieherin zu werden. 1969 kam sie als Angestellte der Gemeinde Wien ins Gesellenheim Zohmanngasse im 10. Bezirk; 1976 wurde sie Leiterin der Zohmanngasse. Seit Anfang der Neunzigerjahre schickte das Jugendamt ausländische Jugendliche zu Ute Bock. Waren es zunächst Kinder aus Gastarbeiterfamilien, so kamen später auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, die in Österreich um Asyl ansuchten, in die Zohmanngasse. Ute Bock war viele Jahre hindurch die letzte Adresse für Jugendliche, die niemand wollte. Wussten SozialarbeiterInnen oder FlüchtlingsbetreuerInnen nicht weiter, schickten sie die Jugendlichen "zur Bock", weil in der Zohmanngasse kein Jugendlicher - egal woher er stammte - abgewiesen wurde.

Im September 1999 wurden bei einer Razzia in ihrem Heim mehr als 30 afrikanische Jugendliche und junge Erwachsene wegen des Verdachts auf Drogenhandel festgenommen. Ute Bock wurde wegen Bandenbildung und Drogenhandels angezeigt und kurzfristig vom Dienst suspendiert. Die Anklage gegen Ute Bock wurde fallengelassen, die Suspendierung aufgehoben, aber die Gemeinde Wien verbot Ute Bock, afrikanische AsylwerberInnen weiterhin in ihrem Heim unterzubringen.

Weil Ute Bock es nicht übers Herz brachte, die jungen Menschen auf die Straße zu setzen, organisierte sie private Wohngemeinschaften, die sie selbst finanzierte und in ihrer Freizeit betreute. Für ihr soziales Engagement wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. So wurde ihr der >> UNHCR-Flüchtlingspreis (2000), der >> Bruno Kreisky-Preis für Menschenrechte (2002), der >> Dr. Karl Renner-Preis (2003), der >> Humanitätspreis des Roten Kreuzes (2004) und der >> Spin the Globe-Award von Siemens (2004) verliehen. Weiters wurde sie 2004 von der Tageszeitung >>
Die Presse als eine von fünf „ÖsterreicherInnen des Jahres“ in der Kategorie soziales Engagement nominiert. Im Jahr 2000 wurde von >> SOS Mitmensch ein eigener Ute Bock-Preis für Zivilcourage gestiftet.

Seit Ute Bock im August 2000 in Pension ging, kümmert sie sich rund um die Uhr um ihre Schützlinge. Ihr anfänglich kleines Wohnprojekt umfasst mittlerweile rund 60 Wohnungen, in denen sie über 310 Menschen Unterkunft und Verpflegung bietet. Zusätzlich hat sie für mehrere hundert AsylwerberInnen, die keinerlei staatliche Unterstützung erhalten, aber auch nicht arbeiten dürfen, zumindest eine Meldeadresse und juristische Beratung organisiert, damit sie ihre Asylverfahren weiterführen können. Bezahlt hat Ute Bock ihre Unterkünfte für obdachlose Asylwerber von ihrer Pension, Erspartem, Preisgeldern und Spenden.

http://www.fraubock.at


Esperance-Francois Bulayumi

Studium der Philosophie und Theologie in Kinshasa, Wien und Lausanne. Philosoph, Schriftsteller und Bildungsbeauftragter des >> Afroasiatischen Instituts in Wien. Publikationen: Lempowa oder das mysteriöse Schicksal eines afrikanischen Dorfes (>> Südwind Verlag, Wien 1989), Sina - das Kongo-Schicksal (>> S üdwind Verlag, Wien 1997), Kongo - Endzeit oder Wende (Plöchl-Verlag, Freistadt 1999), Esakoli - Großvater erzählt: Geschichten und Fabeln aus dem Kongo (Tonträger, >> Ohrbuch-Verlag, 1999), Sterbebegleitung als Lebensbegleitung - eine imperative ethische Notwendigkeit (>> Edition Pro Mente, Linz 2001), Dealer wider Willen? - Wege afrikanischer Migrantinnen und Migranten nach/in Österreich (>> Edition Pro Mente, Linz 2005), Mosuni (>> Verlag Adinkra, Leonding 2007), Requiem für Pescho - eine Trauerarbeit der anderen Art (>> Aa-Infohaus, Wien 2008).


Maryam Diane-Bah

22 Jahre alt, geboren in Guinea (Westafrika); seit 2003 in Österreich und ein Jahr später Asly. Hauptschulabschluss, Arbeit in der Küche vom Sperl, Hochzeit & Kind; seit 2006 Fachschule für Familienhilfe & Pflege, Abschluss voraussichtlich Anfang 2009.


Anny Knapp

Obfrau des >> Vereins asylkoordination österreich, Expertin für Asylrecht, Koordination des >> ECRE-Netzwerkes für Österreich, Mitarbeit in transnationalen Projekten.


Angela Magenheimer

Kindergartenpädagogin, Künstlerin, Malerin und Begründerin der Initiative >> Ehe ohne Grenzen.