ich | open call
Für das Performanceprojekt ich
laden wir Menschen mit und ohne Trisomie 21 ein, ihre Erfahrungen im Leben
mit Downsyndrom künstlerisch auszudrücken.
Das freie Theater das Schaufenster bietet den Teilnehmer*innen Raum, sich in ihrer eigenen Sprache ihrem Verständnis von „ich“ ästhetisch anzunähern, über ihre Erfahrungen von Beziehung, Gemeinschaft und Gesellschaft zu erzählen und ihre Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse sichtbar zu machen. Dabei werden sie von in der freien Wiener Theaterszene etablierten >> Künstler*innen aus den Sparten Performance, Tanz, Schauspiel, bildende Kunst und Musik begleitet.
Den künstlerischen Leiter*innen Hannes Wurm (Inszenierung), selbst Vater eines mittlerweile vierjährigen Mädchens mit Trisomie 21, und Chris Standfest (Dramaturgie), geht es in diesem Projekt vor allem darum, dass Interessierte Mut fassen, künstlerisch aktiv zu werden, um einen gemeinsamen Entwicklungsprozess zu gestalten und schließlich die gemachten Erfahrungen mit dem Publikum zu teilen. Und wir wollen miteinander Spaß und Freude haben.
Im Herbst 2022 und Frühjahr 2023 finden mehrere Workshops statt, die sich an den unterschiedlichen Künsten orientieren und an deren jeweiligen Ende ein Showing geplant ist. Die Teilnahmen sind kostenlos. Die täglichen Arbeitszeiten von maximal vier Stunden werden dabei so weit wie möglich flexibel gestaltet und den Bedürfnissen der Akteur*innen angepasst. Im Juli 2023 wird dann gemeinsam eine Performance entwickelt, in der die aktuelle Entwicklung des Projekts präsentiert wird.
Bewerbungen senden Sie bitte mit einem kurzen Motivationsschreiben (wenn gewollt und mit max. 500 Zeichen) und Angabe der Kontaktdaten (Name, Telefonnummer und e-mail Adresse) an opencall@dasschaufenster.at. Genaue Termine (Ort und Uhrzeiten) werden dann bekannt gegeben. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung – Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Residencies und Workshops
Juli 2022 /
>> ImPulsTanz -
Festival
mit Ian Kaler (Tanz), Stephanie Rauch (bildende Kunst) und
Sebastian Bauer (elektronische Musik)
Residency und Workshop: 18. – 22.07.2022
/ jeweils 10:30 - 14:30
Showing:
23.07.2022 / 16:00
Ort: Probebühne Schauspielhaus,
>>
Klährgasse 2, 1120 Wien
September 2022 /
>>
Im_flieger
mit
Jack Hauser
(Performance),
fishy (Visuals) und Andreas Hamza (instrumentale Musik)
Residency und Workshop: 26. – 30.09.2022
/ jeweils 14:00 - 18:00
Showing:
01.10.2022 / 19:30
Ort:
Im_flieger Homebase/Raum, Bräuhausgasse
40/Souterrain, 1050 Wien (U4 Pilgramgasse)
März 2023 /
>> toxic dreams
mit Jakob Semotan (Schauspiel/Musiktheater), Yosi Wanunu (Schauspiel/Sprechtheater) und N.N. (vokale Musik)
April
2023 / N.N.
mit
Jan Maertens (Licht)
Residency:
22. –
25.04.2023
Mai 2023 /
>>
USUS im Schauspielhaus (vormals Schauspielhaus Schaufenster)
mit Hanne Römer und Hannes Wurm (Text)
Residency und Workshop:
08. –
12.05.2023
Showing:
13.05.2023
Ort:
USUS im Schauspielhaus, Porzellangasse 19, 1090 Wien
opencall@dasschaufenster.at
das Schaufenster
Das Schaufenster hat seinen Ursprung im Schauspielhaus Schaufenster, das in der Saison 2000/2001 unter der Intendanz Hans Gratzer und der künstlerischen Leitung von Hannes Wurm zweite Spielstätte des Schauspielhaus Wien war. Es wurde 2003 als freies Theater gegründet.
Das Schaufenster ist ein Raum der Kunstwelt, der durch eine transparente Grenze eines Fensters zum Geschehen außerhalb definiert ist. Durch die Grenze zwischen Kunst- und Lebenswelt, die sowohl visuell als auch akustisch durchlässig ist, entsteht ein Raum, in dem Kunst und Alltag einander beeinflussen und sich bedingen. Das Leben außerhalb der Bühne fließt in die Performance mit ein, die Vorstellung dringt hinaus in den Alltag. „Wo ein Fenster ist, da sickert zwangsläufig die Welt herein und die Kunst hinaus“ (Arthur C. Danto). Kunst wird in diesem Kontext als eine Möglichkeit gesehen, Wirklichkeit, also das Verhältnis zwischen dem Dasein des Einzelnen und seiner Welt, zu erfahren und zu erkennen.
Die Inszenierung im Schaufenster, als ein gemeinsamer Schaffensprozess der teilhabenden Akteur*innen verstanden, ermöglicht der Rezipient*in, sich im Ereignis der Vorstellung dem anzunähern und es direkt in Beziehung zu der Welt außerhalb zu setzen. Idee des Schaufensters ist es, Räume temporär zu nutzen. Das ist als ein Instrument zu verstehen, sich im politischen und gesellschaftlichen Diskurs hinsichtlich des Begriffs Diversität Raum zu nehmen und ihn Künstler*innen als Freiraum zur Verfügung zu stellen.